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König der Löwen

 

 

 

Dank der Seite "Musicalfreunde" durfte ich am 30.05.2019 endlich das berühmte Musical "Der König der Löwen" erleben. Selbst diejenigen, die sich nie mit Thema "Musical" beschäftigt haben, können auf dieses Stück zurückgreifen. Oft wird man gefragt, ob man denn dieses tolle Stück schon gesehen habe und ja, jetzt endlich, nach 3 Jahren begeisterter Musical-Leidenschaft, kann ich endlich behaupten es gesehen  zu haben.

 

Mit tatsächlich wenig Erwartungen habe ich mit der Fähre übergesetzt und wurde zum Theater im Hafen gebracht. Natürlich ist das schon ziemlich beeindruckend, aber bei den Preisen im Theater selbst musste ich dann doch sehr schlucken. Die Merchandise-Produkte, sowie die Verpflegung waren wie zu erwarten enorm teuer, aber dennoch eine Schippe auf alle anderen Stage-Theater drauf. Somit habe ich mich auf ein Getränk vertröstet und habe sonst nichts gekauft.

 

Auf unseren Plätzen eingetrudelt, haben wir es uns dann gemütlich gemacht (was mit meiner Höhenangst im Rang schon eine Herausforderung war). Gespannt habe ich mir alles angesehen, bis es dann wirklich los ging. Der allseits bekannte Rafiki tönt mit den ersten Tönen über das Publikum hinweg und wird wahrscheinlich nicht nur mir eine Gänsehaut gezaubert haben. Und was soll ich großartig sagen?

 

Nahezu jeder kennt die großartige Geschichte von Disney, von dem kleinen Löwenjungen Simba, der in seinen jungen Jahren mit seiner Freundin Nala, Abenteuer erlebt. Nur sein Onkel Scar möchte unbedingt König werden und lässt den König, Simbas Vater auf tragischste Weise umkommen. Simba denkt, er sei Schuld und rennt weg, wo er weit weit weg auf Timon und Pumba stößt. Hakuna Matata. Genau nach diesem Lebensmotto ziehen die beiden "Außenseiter" den Löwen Simba groß, bis Nala auftaucht und sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Er kehrt zurück an den Königsfelsen und ergattert ihn nach spannenden Kämpfen mit Scar und seinen Hyänen.

 

Da ich am Merchandise-Stand beinahe tot getrampelt worden bin, war es mir nicht möglich die Darsteller der Vorstellung einzusehen. Ich werde also nur oberflächlich darüber berichten können.

 

Angefangen bei der atemberaubenden Bühnentechnik, die relativ schlicht gehalten war. Meist wurde mit verschiedenen Elementen gearbeitet, die aus dem Unterboden der Bühne hochgefahren oder von der Seitenbühne auf die Bühne geschoben wurden. Alle Szenen waren dadurch ausreichend dargestellt und wurden durch die großen Kostüme meist noch positiv ergänzt. Besonders die Schlucht-Szene hat mich vom Hocker gerissen. Die ganze Zeit war ich super gespannt, wie das wohl gelöst werden würde. Aber, dass es mit so wenig Mitteln so realistisch dargestellt werden kann, hat mich wirklich überrascht.

Besonders beeindruckend sind natürlich die Szenen mit den aufwendig hergestellten und großen Tierkostüme, die mich persönlich als angehende Schneiderin, sehr gefesselt haben.

 

Allgemein kann man zu den Darstellern sagen, dass alle großartige Leistungen gebracht haben. Die Choreographien und die meist schon bekannten Liedern waren eindrucksvoll und äußerst ausdrucksstark. Besonders Simba hat mich mit seinen Balladen wie "Endlose Nacht" sehr berührt. Nur sein Dialekt war leider an ein paar Stellen schwierig, weil man viele Sätze nicht komplett verstehen konnte.

Mufasa, Nala, Timon und Pumba waren allesamt sehr stark und haben mich überzeugt, sei es mit ihrem unschlagbaren Humor oder der Tiefe ihrer Rolle.

 

Scar hatte genau den trockenen Humor und die Bissigkeit, die ich von ihm

erwartet hatte. Nur sein enorm langer Schweif hat mich verwirrt. Ich dachte bei Löwen seien die nicht so lang. Aber natürlich hat dies nichts mit den Qualitäten seines Spiels und Gesangs zu tun, denn davon wurde ich schnell überzeugt.

 

Zazu war sehr humorvoll und lustig aufgestellt, es war immer wieder erheiternd, wenn er auf der Bühne auftauchte und einen seiner berühmten Sprüche klopfte. Besonders als er als Gefangener von Scar, plötzlich Helene Fischers Hymne "Atemlos" anstimmte.

 

Das gesamte Ensemble trat als verschiedenste Rollen wie Tiere, Gräser, Hyänen oder Löwinnen auf. Es ergänzte das Gesamtbild meist optimal und stärkte die Aussage der Szene durch gute Chorarbeit.

Äußerst nennenswert finde ich auch die Kinder-Darsteller, die die kleine Nala, sowie den kleinen Simba verkörpert haben. Da gehört eine große Menge Mut und Kraft zu, so sicher auf der Bühne zu stehen, als würde man nichts anderes in seinem Leben tun.

 

Fazit des Abends: Das Stück ist auf Grund seiner bekannten Geschichte nicht wirklich umhauend, aber ergänzend diese fantastischen Kostüme, das tolle Bühnenbild zu sehen und den überzeugenden Darstellern lauschen zu dürfen, setzt dem ganzen ein Sahnehäubchen auf, was einen zu Lachen und Tränen rühren kann. Gerne wieder. (Wenn ich es mir jemals leisten werden kann)

 

Bis zum nächsten Mal,

 

 

Eure Judith